erschien 27.02.2024

1337NE

Das Reich der Träume


[Peitha]: Oh, Wegfinderin! Ich habe unsere kleinen Unterhaltungen vermisst.

Char: Ja, ganz bestimmt. Wie läuft es denn an der Front?

[Peitha]: Die Gelegenheit ist günstig, aber es muss noch viel getan werden, bevor wir sie ergreifen können. Eins von Isgarrens Schoßtierchen hat sich hier eingefunden, und er will offenbar nur von Euch hören. Wir haben uns im Kriegslager versammelt. lasst uns nicht warten, mein Schatz.

Galrath: Wegfinderin.

Char: Galrath. Ich hatte nicht erwartet, Euch hier zu sehen.

Galrath: Ich hatte auch nicht erwartet, hier zu sein. Aber irgendwer muss in diesem Chaos für Isgarren nach dem Rechten sehen, und da ist seine Wahl auf mich gefallen.

Char: Er hat also immer noch Zweifel?

Galrath: Jede menge. Aber ihr dürft ihm Eure Argumente darlegen. Na dann wollen wir mal.

Ramses: Ah, da kommt der letzte aus unserem Trupp. Sehr schön. Wir haben viel vor, und wenn wir nicht schnell loslegen, ist die gelegenheit bald vorüber.

Char: Wie ist die Lage?

Arina: Die erste Barriere ist gefallen. Wir können also weiter in ihre Verteidigungslinien vorstoßen und damit Land gewinnen. Aber mehr Land gewinnen, heißt auch, mehr verteidigen zu müssen, und wir stoßen jetzt schon an unsere personellen Grenzen. So oder so brauchen wir mehr Soldaten. Wenn wir die einmal haben, können wir Druck auf die letzten Verteidigungslinien ausüben und den Angriff auf die Zitadelle vorbereiten.

Char: Was ist mir den Kryptis vor Ort?
Peitha: Eparchs Herrschaft über diese Welt steht auf tönernden Füßen, auch wenn es vielleicht nicht so aussieht. Mein Volk fürchtet ihn, aber eine aus der Angst geborenen Kontrolle hat ihre Grenzen. Wir brauchen jemanden, den sie respektieren und dem sie folgen. Sogar gegen Eparch.

Ramses: Ihr sprecht von General Nephus.

Char: Bekommen wir denn die volle Unterstürtzung der Astralwache?

Galrath: Isgarren sagt Nein. Wir erholen uns noch vom Überfall der Kryptis, und das hier ist nicht unsere Schlacht.

Ramses: Aber was hier passiert, betrifft auch Tyria.

Galrath: Deshalb ist Irgarren so kulant und gestattet den Freiwilligen ganz auf Eurer Seite zu stehen. Wenn ihr die Wache ganz auf Eurer Seite haben wollt, müsst ihr uns beweisen, dass Peitha die Bedrohung für Tyria durch die Kryptis abstellen kann.

Ramses: Peitha hat doch längst bewiesen, dass sie-

Peitha: Ganz ruhig, Ramses. Er wird den Beweis noch erhalten, den er verlangt.

Char: Wer ist denn Nephus?
Ramses: Ich habe lange Zeit selbst unter ihm gedient. Ein brillanter Stratege, ein Krieger ohnegleichen, und ein nobler Anführer. Eparch hat ihn kaltgestellt und unter verschluß gehalten, aber töten kann er ihn nicht. Die Loyalität der Soldaten gehört immer noch Nephus.

Peitha: Die Massen werden ihm folgen, wo immer er hinsieht. Es ist Zeit, dass wir den alten General aufstöbern. Es kann eine Weile dauern, aber der Krieg hat sich ausgeweitet, und momentan werden Eure Talente auch anderswo auf dem Schlachtfeld benötigt.

Char: Was könnt ihr mir über Nephus erzählen?

Ramses: Er wurde zu einem Risikofaktor für unseren unersättlichen König. Der konnte sich nicht darauf verlassen, dass er auch die...grausamsten Befehle ausführen würde. Nephus genoss zu viel Respekt, als dass er ihn einfach beseitigen konnte. Stattdessen versetzte Eparch ihn zwangsweise in den Ruhestand.

Char: Wie sieht Isgarrens Plan aus, falls wir versagen?

Galrath: Dann würde er vermutlich Nayos und die Kryptis komplett vernichten. Das hatte ich ihm von Anfang an geraten. Wir haben keinen grund der Annahme, dass sie auch friedlich sein können. Falls ihr Euch irrt, riskieren wir die Zerstörung von Tyria. Dieses Riskio sollten wir lieber nicht eingehen. Ihr vertraut ihnen viel zu sehr- weit mehr, als sie verdient hätten. Aber ich sagte ja: Ihr bekommt die Chance, mich eines besseren zu belehren. Dann fangt mal an. Setzt nicht leichtfertig Leben aufs Spiel.

Char: Seid ihr nicht scharf darauf, wieder nach Tyria zu gelangen, jetzt wo das Tor offen ist?
Arina: Klar doch. Aber ich muss sicher sein, dass Tyria eine Zukunft hat. Das bedeutet, wir müssen das hier erst zu Ende bringen.

Char: Wird Peithas Plan, die Kryptis zu überzeugen, auch wirklich funktionieren?

Arina: Ich weiß nicht. Bis jetzt läuft es gut. Die Kryptis hier werden schon seit Jahrhunderten unterdrückt. Sicher sehen sie sich nach veränderung. Unter Eparch Leben zu müssen, ist vielleicht wirklich ein schlimmeres Schicksal als der Tod. Bei uns haben sie wenigstens eine Chance zu überleben. Bevor ihr geht, könnt ihr bei unseren freiwilligen vorbeischauen? Ihr seid ziemlich beliebt bei denen.

Char: Es wäre mir eine Ehre.

Major Edmund: Rührt Euch, Soldaten! Die Wegfinderin kommt!

Frode: Ich habe Euch einen frischen Schwung freiwillige mitgebracht, die bereit sind, sich auf die Dämonen zu stürzen.

Char: Frode! Euch hatte ich jetzt nicht erwartet.

Frode: Aber es gibt doch Kämpfe auszufechten, Wegfinderin! Ich werde zwar älter, aber Rückzug ist immer noch ein Fremdwort für mich. Außerdem musste ich doch sehen, wie sich bei alledem unsere Vorhut macht. Ausgezeichnete Arbeit, Soldatin.

Arina: Habt Dank, Wächter.

Char: So, ich muss jetzt wieder ins Feld. Arina erzählt Euch bestimmt gern alles weitere.

Arina: Gewiss, Wegfinderin.

Frode: Ich wusste doch, dass dieser Ort dich nicht kleinkriegt. Dazu bist du deiner Mutter zu ähnlich.

[Arina]: Wir meinen, Nephus gefunden zu haben, aber zuerst müssen wir den bereich erkunden. Lenkt sie bitte noch ein Weilchen ab.

Galrath: Ah, Wegfinderin. Gut. Gerade zur rechten zeit.

Char: Wasn?

Galrath: Ich habe erfahren, dass es eine Reihe von Schriftrollen und Tafeln gibt, die alte Kampftechniken beschreiben. Vielleicht bringt es ja nicht viel, aber wenn die Dinger was taugen, sollten wir sie dem Arsenal der Wache hinzufügen. Ich habe Späher Berichte darüber, wo sie sein könnten, aber ich muss hier weiter für Isgarren die Aufsicht führen.

Galrath: Ihr seid schon zurück? Kein Wunder, dass man bei solchen Angelegenheiten immer Euch losschickt. Ich schicke die Dinger zurück, um sie übersetzen und erforschen zu lassen. Mit etwas Glück können wir bald beginnen, damit zu trainieren. Natürlich könnt ihr auch gerne vorher anfangen mit diesen Methoden zu experimentieren.

[Ramses]: Verstörende Nachrichten, Wegfinderin. Unsere Späher berichten, dass man ihnen folgt. Deshalb wenden sie sich an uns. Wir müssen uns beeilen, wenn wir vor der Spinne bei unserer Fliege sein wollen.

Ramses: Das war eine Meisterleistung, Wegfinderin. Ihr habt die Horde der Loyalisten vor Ort auf einen Schwarm reduziert. Das sollte uns die paar Minuten verschaffen, die wir nötig haben.

Char: Diese Barriere zu senken, hat voll ins Wespennest gestochen. Haben wir denn wirklich genug Zeit?

Ramses: Ich fürchte, es wird nur noch schlimmer. Und unsere Chancen, wenigstens mit dem General sprechen zu dürfen, sehen auch nicht gerade rosig aus. Falls das aber dennoch geschieht, dann ja. Ich glaube, dann bleibt mehr als genug Zeit um Peithas Vorschlag rigoros abzulehnen.

Char: Pessimismus passt nicht zu Euch, Ramses.

Ramses: Sobald ihr Nephus begegnet seid, werdet ihr sicher merken, dass das nicht Pessimismus ist, sondern Realismus. Kommt schon, Peitha wartet weiter vorn. Und seid auf der Hut.

Peitha: Ah, da seid ihr ja. Wollen wir dann mal?

Char: Geht nur voran. Wie lautet Euer Plan? Ramses denkt, es wäre leichter für Euch, einem Lahmochsen das Fliegen beizubringen.

Ramses: Ich...ich versicher Euch, Madame, das war jetzt eine grobe vereinfachung.

Peitha: Ihr seid zurecht besorgt. Nephus lässt sich weder täuschen noch um den Finger wickeln. Ich will versuchen, von General zu General mit ihm zu reden. Und ganz bestimmt nicht vor Zuschauern.

Ramses: Da vorn sind Wachen. Loyalisten, Tretet beiseite, dann lassen wir Euch leben! Stellt Euch auf Madame Peithas Seite, und-

Feigling: Was wollt ihr hier?
Ramses: Naja, einen Krieg anfangen.

Feigling: Dann sterbt, Verräter!

Gepeinigter: Rebellen. Wir werden Eure Kadaver selbst überbringen.

Peitha: Ich bin nicht hier, um ihm Honig ins Ohr zu tröpfeln. Von mir bekommt er nur die Wahrheit zu hören.

Avatar: Keinen Schritt weiter. Sagt uns, "große Dame", wie sieht diese Wahrheit aus?

Peitha: Ihr werdet jetzt alle an unserer Seite kämpfen oder mit uns sterben.

Inkarnation: Wenn ihr mit uns sterben möchtet, dann tretet nur vor.

Peitha: Lasst gut sein, Schwester. Wir kommen aus dem selben Haus und werden hoffentlich auch dieselben Gegner auf dem Schlachtfeld haben.

Inkarnation: General!

Avatar: General Nephus! Ihr seid in Gefahr!

Nephus: Nein, die "große Dame" ist in Gefahr. Ich bin überrascht, dass ihr es wagt, Eure Hörner hier zu zeigen. Sprecht rasch, bevor Labris sie als Trophäe beansprucht. Ich will nicht noch einen sinnlosen Tod auf dem Gewissen haben.

Peitha: Wie immer weiß ich Eure Besorgnis zu schätzen, General. Aber ich kann nicht weggehen, bis ihr meinen Vorschlag gehört habt.

Nephus: Könnt ihr nicht, oder wollt ihr nicht? Egal. Es sind ja Eure Hörner, ob sie nur aus Eurem hübschen Kopf ragen oder unter Eparchs Ferse zu Staub zertreten werden. Also, sprecht schon, Kind. Hattet ihr vielleicht eine Privataudienz in meinem Palast erwartet? Das hier ist nicht die große Halle Eures Onkels. Solchen Prunk gibt es hier nicht.

Peitha: Allerdings nicht. Ihr habt kaum mehr als zerbröckelnde Mauern und die Waffen in Euren Händen. Mauern, die Eure Feinde draußen halten? Nein. Mauern die Euch umschließen, während ihr Euch drinnen duckt und angstvoll wartet.

Peitha: Bis der Tag kommt, wo Eparch Euch beim Namen ruft. Euch aus Eurer jämmelrichen Behausung zerrt. Euch in seine Zitadelle schleppt, während ihr furchtsam blökt wie ein Vieh. Und dann spuckt er Eure Gebeine aus, auf den Haufen der leichen unserer Brüder und Schwester.

Avatar: (knurrt)

Inkarnation: (knurrt) General! Die Loyalisten! Zu den Waffen!

Avatar: Bleibt und kämpft!

Peitha: Wegfinderin! Ramses! Schlagt sie zurück.

Nephus: Leistet keine gegenwehr! Ihr düft nicht kämpfen. Wir wollen nicht Eparchs Zorn auf uns ziehen.

Labris: Haltet ein, königliche Wache! General! Wir befinden uns in einer Pattsituaton, und wie ich sehe, zögert ihr, uns anzugreifen. Sollen wir verhandeln?

Nephus: An unnötigen Blutvergießen ist mir nichts gelegen, Eure Majestät.

Labris: Die Barriere fällt, und bei unserr Ankunft stellt sich heraus, dass ihr bereits Verräter beherbergt. Und das soll keine Provokation sein, die es rechtfertigt, Blut zu vergießen, General?

Peitha: Eparch braucht keine Provokation, um Blut zu vergießen. Nur seinen Durst.

Nephus: Meine Dame. Wir wollen doch die Anstandsregeln beachten. Eure Majestät, Madame Peitha ist ein Gast, den ich nicht eingeladen habe.

Labris: Nephus. Euer König und Eure Königin wissen, dass ihr...wie auch unsere treuen untertanen- nicht den Wunsch hegt, an unserem...zerberchlichen Waffenstillstand zu rühren. Wir haben Euch verschont, obwohl wir es nicht mussten.

Labris: Wir erkennen an, dass ihr heute nicht die Hand gegen uns erhoben habt. Daher machen wir Euch ein Angebot. Liefert uns die Verräterin und ihre Kreaturen aus, dann lassen wir Euch in Ruhe. Legt ihr uns hingegen Steine in den Weg...ihr wisst ja sicher, was die Folgen sind, wenn ihr Euren König enttäuscht. Peithas Anwesenheit ist hier unerwünscht, wenn nicht sogar gefürchet. Wie schön, das wir uns da einig sind.

Nephus: Gefürchet, weil wir alle in Angst und Schrecken leben. Wir sind den Launen des Königs hilfslos ausgeliefert. Wird er uns sogar für Dinge bestrafen, über die wir keine Kontrolle haben?

Labris: Nephus...ihr überschreitet Eure Grenzen.

Nephus: Peitha war vielleicht nicht eingeladen, aber dennoch ist sie unser Gast. Labris, ihr seid es, die ihre Grenzen überschreitet. Ich will nicht mehr in Angst Leben müssen. Eparch ist nicht mein König. Labris ist nicht meine Königin. Eure Majestät. (verbeugt sich zu Peitha)

Labris: Zirkel, zu mir. Vorwärts, Königliche Wache.

Labris: Nephus muss sterben. Jeder, der zu Nephus hält, muss sterben. Die anderen könnt ihr verschonen.

Peitha: Danke, General.

Nephus: Jahrzehntelang habe ich dieses Volk beschützt. Euer Volk. Jetz klebt ihr Blut an meinen Händen. Ihr habt mir keine Wahl gelassen. Und das wusstet ihr. Genau wie Euer Bruder. Und Euer Onkel. Ihre Pläne. Ihre Intrigen. Immer hat alles im Elend geendet. Ihr steht in der Schuld unseres Volkes. Eure Familie steht in der Schuld. Bringt uns endlich etwas anderes als den Tod.

Peitha: Er wird sich schon bald beruhigen- und wenn es nur ist, weil er weiß, dass wir handeln müssen, solange wir noch im Vorteil sind. Bald schlagen wir los. Seid bereit, Wegfinderin. Labris brennt vor Glaubenseifer- ihre Flamme wird nicht leicht auszulöschen sein.

Char: General. Wie gut, Euch auf unserer Seite zu wissen.

Nephus: Peitha- Ihre Majestät- hat mir keine Wahl gelassen. Ich habe versucht, Neutralität zu wahren und Eparch nicht zu provozieren. Aber es war an der Zeit. Eigentlich schon längst.

Char: Sie bekommt meist, was sie will.

Nephus: Das ist mir schnell klar geworden. Ich bin froh, dass wir Euch als Pfeil im Köcher haben. Euer Ruf eilt Euch vorraus.

Char: Das gilt für Euch genauso. Wie bewertet ihr denn die Situation?

Nephus: Labris ist in einer schwierigen Position- sie hatte nicht erwaret, dass sie sich in Abendrotmarsch vertreidigen muss. Während der vierten Unruhe hatte ich selbst beinahe eine Niederlage erlitten. Hier lässt sich nicht besonders gut die Stellung halten. Falls Eparch die Situation bekannt ist, glaube ich nicht, dass er sich hier ein Blöße geben würde. Labris hat nur einen Vorteil, den sie nutzen kann, und das ist ihre zahlenmäßige überlegenheit. Davon wird sie gebrauch machen. Ich habe Peitha, Arina und Ramses in einer Hörnerformation losgeschickt, um vor den Flanken anzugreifen. Wir schlagen in der Mitte zu.

Peitha: Gut geplant, General.

Nephus: Gut ausgeführt, Majestät. Ramses, Arina, Wegfinderin- beseitigt diese Loyalisten, dann haben wir unsere Beute umzingelt.

Labris: Kennt Eure Arroganz denn keine Grenzen? Ihr seht Euch als Heilsbringerin? Ihr habe keine Ahnung, was man alles auf sich nehmen muss, um das überleben unseres Volkes zu sichern. Die Willenskraft, das zu tun, was nötig ist. Um jeden Preis.

Labris: Ich habe diese Kraft. Eparch hat diese Kraft. Und ihr? Ein ehrgeiziges Dämönchen, das sich mit abgehalfterten Verrätern umgibt? Nein. Ihr würdet uns geradewegs in die Ausrottung führen. Das werd ich nicht zulassen.

Peitha: (lacht) "Das werdet ihr nicht zulassen"? Das habt ihr mit Eparch gemeinsam: Den Hang zu Wahnvorstellungen. Sagt mal, Labris. Habt ihr auch seinen Appetit? Trifft sich ja gut, dass für unser überleben das kompromisslose Wohlergehen von Euch und Eurem König auf jeden Fall zwingend notwendig ist. Nein, Labris. Ich halte mich nicht für eine Heilsbringerin. Ich glaube, dass unser überleben und Euer Wohlergehen diametral entgegengesetzte Ziele darstellen. Euer Wohlergehen endet hier. Nephus?

Nephus: Vorwärts.

Nephus: Tötet sie.

Peitha: Halt

Nephus: Majestät?

Peitha: Dies ist die Königin der Kryptis. Das einzige Wesen, an dem Eparch etwas gelegen sein könnte. Lebendig ist sie für uns wertvoller als tot.

Frode: Sie ist zu gefährlich.

Ramses: Ich...vertraue Eurer Einschätzung, Madame.

Arina: Nun bringt sie schon um!

Char: Peitha...

Nephus: Peitha-Majestät. Sie ist wertvoll, und Eparch weiß das. Dies ist Torheit. Jede Sekunde, die sie weiter lebt.

Peitha: Ihr seht Torheit. Ich sehe eine Chance. Nephus, sammelt unsere Streitkräfte. Wir brauchen ein Publikum. Die Zeit ist gekommen, wo wir unsere Stärke zeigen. Wegfinderin, hört mir bitte kurz zu. Sucht Tecla im Lager auf. Sie hat viele Kontakte in der gegend. Bevor der Tag vorüber ist, werden wir eine Armee haben.

Nephus: Ich verstehe den Plan ihrer Majestät. Er ist kühner als alles, was ich selbst gewagt hätte. Aber wenn sie nicht kühn ist, wer dann?

Tecla: Ihr seid bestimmt die "Wegfinderin". Ich nehme an, Peitha hat Euch geschickt. Sie war immer schon klug. Und dickköpfig. Sagt mir, welches Wissen sollt ihr aus meinen müden Geist hervorzerren, Jungspund?

Char: Wir müssen einen Weg finden, ganz Nayos zusammenzurufen, damit alle Peitha im Kollossseum zuhören.

Tecla: Hm. Um uns herum gibt es Signalfeuer, die "Magie" abstrahlen, wie Eure Leute sagen würden. So wie die im Osten, die Madame Peitha und Ramses entzündet haben. Eparch benutzt sie dazu, sein Volk in die Schatten zu drängen und dort festzuhalten.

Char: Wie kann ich helfen?

Tecla: Euer "Herz"- könnte die Lösung in sich tragen.

Char: Ihr meint, das Herz des Obskuren?

Tecla: Ja. Kanalisiert die Macht Eures Artefakts in die Signalfeuer.

Char: Ich kann es versuchen.

Tecla: Die Nachricht verbreitet sich, das die Signalfeuer jetzt anders sind. Nayos hört Euch. Lady Peitha wird ihr Publikum bekommen.

Char: Das Signalfeuer neben Euch hat sich auch verändert.

Tecla: Allerdings. Es ist jetzt eindeutig irgendwie vernetzt. Das Kolosseum des Mitternachtskönigs wartet.

Nephus: Was hofft ihr, mit dieser Darbietung zu erreichen.

Peitha: Die sollen sehen, dass selbst Eparchs wertvoller Handlager fallen kann. Aber auch, dass die Besiegten Gnade erfahren.

Labris: Das ändert überaupt nichts.

Labris: Sie kennen die Macht ihres wahren Meisters. Indem ihr mich leben lasst, beweist ihr nichts als Eure eigene Schwäche!

Peitha: Spart Euch Eure Puste, meine Liebe. Ihr werdet sie brauchen, um Euren König Euer Versagen zu erklären. Kinder von Nayos, ihr braucht Euch gar nicht so zu ducken. Mit jeder Stunde die vergeht, schwindet Eparchs Macht. Selbst seiner Königin ist es nicht gelungen, seinen Willen umzusetzen. Um Euch herum verfällt die alte Welt, und eine neue-

Eparch: Und doch erkennt das Volk immer seinen einzigen, wahren König. Ich habe dieser Farce amüsiert zugesehen, aber jetzt ist es Zeit, dass die Hofnarren die Bühne verlassen. Habt ihr denn im Ernst geglaubt, das meine Kryptis Euch vertrauen würden? Vertraut auch nur einer von Euch den Worten dieser Schwindlerin? Dann sprecht jetzt, wenn ihr dieser kindisches Geschwätz unterstützen möchtet.

Eparch: Aha. Das dachte ich mir. Ich mache nur dieses eine Angebot. Lasst meine Königin gehen, dann erhaltet ihr freien Abzug. Tyria wird verschont, und ihr könnt dort im Exil leben.

Peitha: Ach?

Labris: Nein! Du darfst mit diesen Verrätern keine Kompromisse eingehen! Noch nicht einmal für Mich!

Peitha: Sieht so aus, als hätten wir die Lücke in Euer Rüstung gefunden.

Labris: Ich lasse mich nicht auf diese Weise benutzten! Ich sehe jezt, wie sehr ich Euch geschadet habe, mein Geliebter. Ich bin zu einer Schwachstelle für Euch geworden. Aber das hat nun ein Ende (kreischt)

Eparch: Nein! 

Eparch: Ihr wollt Krieg? Den Sollt ihr haben. Dann bringt mal Eure Armee. Ich werde alles fressen. Alles.

Char: Was ist denn jetzt los?

Peitha: Wir fahren fort, wie geplant.

Nephus: Jetzt habt ihr ihn geweckt. Er wird nun seine gesamten Streitkräfte gegen Euch richten.

Peitha: Ach, und bisher hatter er also erbarmen mit uns?

Nephus: Ihr könnt Euch ruhig darüber lustig machen. Aber lernt aus diesem Fehler, bevor ihr mein Volk ins Verderben stürzt- Euer Volk!

Ramses: Wir wussten doch alle, in welcher Feuersbrunst wir da hineinmarschieren. Um uns jetzt noch aufzuhalten, braucht es mehr als seinen Zorn.

Peitha: Wenn nur alle Generäle Soldaten wie Euch haben könnten, Ramses. Wir sind...noch nicht breit (seufzt) Wir werden ihre verteidigung überprüfen und auf unsere Gelegenheit warten. Ich rufe Euch, wenn es so weit ist.

Char: Wie sehr hat dies Eparch gestärkt?

Nephus: Die Kraft, die ihm die Königin gegeben hat, darf man nicht unterschätzen. Aber noch gefährlicher ist sein Zorn. Es wird ihm wichtiger sein, uns zu töten, als selbst zu überleben. Es gibt nichts, das er nicht aus Rachsucht popfern würde. Wenn wir glück haben, unterläuft ihm ein Fehler. Aber für Diplomatie gibt es keine Chance mehr. Er wird kämpfen, bis zum letzten Atemzug.

Char: Warum hat Eparch den Rückzug angetreten, anstatt uns anzugreifen?

Nephus: Ich weiß es nicht. Eparch ist schlau und gerissen, aber auch heißblütig. Es sieht ihm gar nicht ähnlich, eine Chance zur Rache nicht zu nutzen.



ENDE









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